Am vergangenen Donnerstag (01.08.2019) erlebte der Flugplatz Neuhardenberg in seiner 85jährigen Geschichte eine Premiere. Mehr als 500 Passagiere aus Brandenburg, Berlin und Westpolen konnten einchecken und mit dem Airbus A320 der ostdeutschen Fluggesellschaft Sundair zu einem von insgesamt drei 45-minütigen Brandenburg-Rundflügen abheben. Dabei ging es an diesem Tag nicht allein nur um Rundflüge, sondern dem Aufzeigen von Potenzialen des Flughafen Neuhardenberg als Ergänzungs- und Serviceflughafen für Berlin-Brandenburg.
Der Flugplatzbetreiber des 500 Hektar-Areals, die Airport Berlin-Neuhardenberg GmbH, erfuhr an diesem Tag einmal mehr, dass die Region Ostbrandenburg hinter dem Projekt Service- und Ergänzungsflugplatz für die Hauptstadtregion steht. Das brachte auch die IHK Ostbrandenburg zum Ausdruck. „Entwicklung regionaler Flugplätze zulassen – Impulse für den ländlichen Raum setzen!“ ist die zentrale Forderung der Kammer. Robert Radzimanowski, Leiter des Fachbereichs Wirtschaftspolitik, betonte im Pressegespräch: „Flugplätze in Brandenburg bieten bereits heute vielfältige Arten der Nutzung. So können sie unter anderem für Rettungsflüge und Organtransporte genutzt werden, über ihre Rolle als Flugplätze hinaus Möglichkeiten zur Ansiedlung von Industrie und Gewerbe eröffnen und damit insbesondere den ländlichen Raum stärken. Darum setzt sich die IHK für die Sicherung der Standorte der Landeplätze ein.“
Neuhardenbergs Flugplatz-Geschäftsführer Uwe Hädicke, zugleich Vorstand des Berlin-Brandenburger Flughafenverbandes flyBB, machte deutlich: die Länder Berlin und Brandenburg, die sich auf eine gemeinsame Landesplanung verständigt haben, müssen die noch verbleibende Zeit bis zur BER-Eröffnung endlich nutzen, den Verantwortlichen sowohl bei den Berliner Flughäfen als auch der Brandenburger Landeplätze die Rahmenbedingungen so anzupassen, dass der BER einerseits starten und wachsen, aber auch kooperieren kann und darf. Zudem müsse dafür Sorge getragen werden, dass vorhandene Infrastruktur und tätige Unternehmen wie in Neuhardenberg, die ohne staatliche Subvention agieren, die notwendigen Genehmigungen erhalten, ihr Geschäftsmodell zu entfalten. „Flugzeuge, Piloten und auch die Menschen am Boden haben mit einem satellitengestützten An- und Abflugsystem ein weitaus höheres Maß an Sicherheit. Nur nach Sicht einen Landeplatz anzufliegen grenzt von der Marktteilnahme aus, gewerbliche Flüge sind dann nahezu unmöglich!